Nachhaltigkeit in Verbindung mit Wald mag für die einen selbstverständlich und unabdinglich, und für die anderen ein purer Widerspruch sein. Egal auf welcher Seite wir uns sehen, in einem sind wir uns alle einig. Der Wald hat einen enormen Wert und zwar für uns alle.
Ganz gleich ob es für einen Spaziergang durch den Wald ist, um die frische und einzigartige Luft zu tanken, oder den Kopf frei zu bekommen. Das Ökosystem Wald bietet uns Leistungen, die uns zuvor nicht bewusst waren. Der Wald ist ein zu Hause für viele Tiere und Organismen, stellt für eine weitere enorme Anzahl an Lebewesen Sauerstoff zur Verfügung und ist für viele ein Zufluchtsort.
Die Ressourcenknappheit und einhergehende Abholzungen
Uns ist auch bekannt, dass viele Ressourcen auf unserem Planeten endlich sind. Sie sind begrenzt. So steigen die Nachrichten zu Rodungen, Abholzungen und Vernichtung des (Regen)-Waldes jährlich, und das mindestens genauso schnell wie die abgeholzten Flächen an sich. Unsere Anzahl an Wald Ressourcen nimmt ab, und lässt sich auf Grund der momentanen Lage kaum mit Nachhaltigkeit in Verbindung bringen, oder ?
Die Förster sind sich der Nachhaltigkeit und deren Stellungswert schon lange bewusst. Viele wissen, dass es Jahre, wenn nicht Jahrhunderte dauert, einen Wald angemessen zu pflegen und züchten. Der Wald an sich hat eine enorm lange Regenerationsdauer und miteinhergehend geringe Wachstumsraten der Waldbestände. Ergo ist viel Zeit zu investieren, bis ein schöner, großer, für unseren sonntäglichen Waldspaziergang tauglicher Wald zu sehen und erleben ist.
Wusstest du, dass … vor über 300 Jahren ein sogenanntes forstwirtschaftliches Handlungsprinzip des “nachhaltigen Forstens” entwickelt wurde ? Demnach darf nicht mehr Holz geschlagen werden, als nachwächst. (1)
Über nachhaltige Forstwirtschaft
So mögen viele Förster darauf bedacht sein, “ihrem Wald” nur Gutes zu tun, und so genannte Nachhaltige Forstwirtschaft durch zu führen. Die Grenze zwischen nachhaltigen und nicht- nachhaltigen Wirtschaftsweisen sind jedoch unscharf, und leider keine ersichtliche Linie. Durch Produktionsdruck und Druck seitens anderer Wirtschaftszweige ist es vielen Förstern oft nicht möglich jene nachhaltige Wirtschaftsweise durch zu ziehen, denn betriebswirtschaftlich gesehen ist “nachhaltig” für viele Betriebe eher unangemessen.
Nachhaltige Handyhüllen aus Holz
Ich habe mich selbst gefragt, wie Firmen, die großteils Holz als Ressourcen Quelle verwenden mit diesem Zwiespalt umgehen, und habe mich dies bezüglich an die Firma Kohomi gewandt. Kohomi ist eine Firma geführt von zwei kreativen Köpfen im Herzen Deutschlands, in Mittelhessen. Sie haben sich darauf spezialisiert, nachhaltige Handyhüllen aus Holz herzustellen, und waren so freundlich mir in diesem Zusammenhang folgende Fragen zu beantworten.
V: Wie seid ihr auf die Idee gekommen, nachhaltige Holzhüllen zu verkaufen ? Was war Euer Impuls dafür ?
Lukas & Florian von Kohomi: Uns ist klar, dass es bereits einige Anbieter gibt, die Holzhüllen für verschiedene Smartphones anbieten. In der Regel sind dies jedoch reine Reseller, die günstige Ware aus China importieren und hier über einen stylischen Online-Shop weiterverkaufen.
Wir dachten uns, dass wir das besser können. Nachhaltig eben.
Das Produkt als solches, also eine einfache Holzhülle, fanden wir ziemlich langweilig. Zwar hat jedes Holz eine andere Maserung, aber der wirklich persönliche Charakter fehlt. Da kam uns die Idee mit der persönlichen Gravur.
V: Was können wir Konsumente genau unter „nachhaltigen Handyhüllen“ verstehen?
Nachhaltigkeit ist natürlich ein umfänglicher Begriff. Direkt bezogen auf unsere Holzhüllen definiert sich die Nachhaltigkeit in der Verwendung des regenerativen Werkstoffs Holz sowie eines recycelbaren Kunststoffs. Für den Rahmen der Hülle verwenden wir recycelbaren Kunststoff, damit auch die Haltbarkeit und der Schutz deines iPhones nachhaltig ist.
Das für die Hüllen verwendete Holzfurnier beziehen wir vom mittelhessischen Händler unseres Vertrauens. Abhängig von der Holzsorte, Jahreszeit und Verfügbarkeit, stammt das Holz aus unterschiedlichen Forstanbaugebieten in Deutschland und im europäischen Ausland. Die Verarbeitung der Hüllen führen wir bei uns in Mittelhessen durch.
In Kombination mit unseren bewusst umweltschonenden Arbeitsprozessen, recycelten Versandmaterialien, sowie der Wahl des klimaneutralen Versands “GoGreen”, können wir aus unserer Sicht guten Gewissens von Nachhaltigkeit sprechen.
Ihr verwendet Kirsche, Ahorn und Walnuss Holz für eure Handyhüllen. Nach welchen Kriterien sucht Ihr euer Holz aus ?
Wichtig ist uns bei der Wahl unserer Hölzer, dass wir wissen woher sie stammen. Das funktioniert natürlich am besten, wenn man sich für Holzarten entscheidet, die auch in unseren Regionen vorkommen. Daher haben wir uns beispielsweise auch bewusst gegen Bambus entschieden, obwohl dieser Rohstoff zurzeit vom recyclebaren Kaffeebecher bist zur hippen Handyhülle in scheinbar jedem Produkt verarbeitet wird.
Daneben sind Ahorn, Kirsche und Walnuss sehr strapazierfähig, was im teilweise rauhen Alltag unserer Kunden (und deren iPhones) natürlich kein Nachteil ist. Darüber hinaus unterscheiden sich die Hölzer natürlich extrem in ihren Farbtönen. So denken wir, dass wir mit den drei Holzarten für jeden etwas im Programm haben und können bewusst auf exotische Hölzer aus uns unbekannten Quellen verzichten.
Könnt ihr mir einen kleinen Einblick geben, wie so eine nachhaltige Handyhülle genau produziert wird ?
Unsere Hüllen bestehen grundlegend aus zwei Teilen. Einer Hülle aus einem recyclebaren Kunststoff und einem passgenauen Massivholzfurnier, dass mit der Kunststoffhülle verbunden wird.
Die verschiedenen Designs gravieren wir mit einem speziellen Laser in das Holz unserer Hüllen.
Ist es nicht ein Widerspruch nachhaltige Handyhüllen aus Holz zu produzieren ? Sprich: Wird durch solch eine Handyhülle aus Holz nicht das Abholzen von weiteren Bäumen gefördert ?
Wir achten bei der Selektion unserer Hölzer auf nachhaltige Forstwirtschaft. Darüber hinaus ist der Holzanteil einer Hülle nicht besonders groß. Dadurch, dass wir ein Massivholzfurnier nutzen, ist auch der erzeugte Verschnitt/Holzabfall sehr gering.
Alle Handyhüllen sind Made in Hessen bzw. Made in Germany. Wie steht ihr zu fairen Arbeits-und Arbeiter bedingungen ?
Wir beschäftigen keine Mitarbeiter, sondern teilen die verschiedenen Aufgabengebiete untereinander auf.
Wenn dich ähnliche Wissenswerte Beiträge interessieren, oder Themen, die Nachhaltigkeit Dick auf der Stirn geschrieben haben klick dich hier einfach mal durch. Blogartikel von meinen lieben BlogkollegInnen lassen sich auch bei einem guten Matcha Latte und chilliger Musik auch super lesen.
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16 Comments
Moritz
Auch extrem im Trend sind derzeit Sonnenbrillen aus Holz wie zum Beispiel von ARBOR.
4. Januar 2017 at 7:49 pmPia & Cris
Hi Vivi,
cooler Beitrag und informatives Interview.
Die Wälder sind die Lunge unserer Welt. Wir sollten diese nicht einfach abholzen und billig Möbel oder wie in Osteuropa Holzpellets für Heizungen darauf herzustellen.
Skandinavien ist uns bei vielen Dingen meist einen Schritt voraus, auch in der Forstwirtschaft. In Norwegen dürfen Wälder nur abgeholzt werden, wenn die gleiche Fläche wieder nach gepflanzt wird. Klar es dauert, wie du schon sagst, jahrzehnte bis Bäume wachsen, allerdings ist dies ein guter Anfang.
Wir sollten im allgemeinen mehr auf Nachhaltigkeit achten. Nur so können wir unsere Ressourcen schonen oder sogar austauschen.
Liebe Grüße
9. Oktober 2016 at 6:29 amPia & Cris
Jessy
Sehr informativer Beitrag. Die Hülle sieht toll aus!
Liebe Grüße Jessy von Kleidermaedchen
5. Oktober 2016 at 11:54 amLiebe was ist
die Idee finde ich wirklich klasse! die Handyhüllen sind nicht nur nachhaltig sondern auch eucht schön und besonders 🙂
Brillengestelle aus Holz habe ich mittlerweile auch schon gesehen, aber ob die nachhaltig waren weiß ich nicht …
finde es übrigens auch super, dass du noch mal Facts über die Forstwirtschaft eingestreut hast. einiges war mir doch unbekannt 😉
eine wundervolle Woche dir liebe Vivi,
4. Oktober 2016 at 5:45 pm❤ Tina
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Bine
Ein spannender Artikel mit kritischen Fragen – sehr schön 🙂 Bisher wusste ich gar nicht, dass es nachhaltige Handyhüllen gibt. Ich nutze zwar eh meist keine, dennoch finde ich es sehr spannend darüber zu lesen. Somit habe ich durch deinen Artikel wieder etwas gelernt 🙂 An sich finde ich es eine sehr schöne Idee, dass die Handyhüllen individualisiert werden können. Schade ist jedoch, dass immer noch ein Plastikanteil vorhanden ist. An dieser Stelle wären andere Materialien wünschenswert. Zudem sind die Hüllen aktuell nur für (neue) iPhones verfügbar. Somit fällt diese Option leider für alle raus, die ein anderes Handy besitzen. Doch das Wichtigste ist doch, dass sich überhaupt über Nachhaltigkeit Gedanken gemacht wird und du mit deinem Beitrag dazu beiträgst, dass es mehr Menschen erreicht 🙂
4. Oktober 2016 at 5:26 pmVanillaholica
Ja so lernt man jeden Tag nicht aus !
Es handelt sich bei den Handyhüllen, wie von Lukas & Florian im Interview erwähnt, um biologisch abbaubaren Kunststoff. Dass es die Hüllen derzeit nur für iPhones gibt ist leider wirklich schade !
Ich habe da momentan auch keine weiteren Informationen zu einer Produkterweiterung, kann aber, falls du Interesse hast, sehr gerne bei den beiden nachfragen 🙂
Liebe Grüße,
4. Oktober 2016 at 5:43 pmVivi
Laurel Koeniger
Schöner Beitrag!
4. Oktober 2016 at 3:35 pmAber um ehrlich zu sein, ist es mir immer ein bisschen zu wenig, solange noch irgendwo Plastik drin ist. Wenn man die Hülle nicht mehr braucht, kommt sie doch in den meisten Fällen in den Restmüll- der wird verbrannt. Oder man bricht sie auseinander und kann das Holz auf den Kompost geben und das Plastik in den Plastikmüll. Was mit dem allerdings passiert, weiß eh niemand so genau. Ich bezweifle, dass der immer und überall recycled wird. Plastik muss und sollte einfach nicht sein.
Vanillaholica
Deine Ansichtsweise bestätige ich ebenso. Ich bin auch der Meinung, dass man Plastik so gut es geht vermeiden sollte. Bei dieser Handyhülle handelt es sich zwar um biologisch abbaubaren Kunststoff, sprich er zersetzt sich nach einer gewissen Zeit von selbst. Es ist um einiges besser als herkömmlicher Plastik, jedoch gibt es immer Alternativen, die noch einen Ticken “besser / nachhaltiger ” sind.
Vielen lieben Dank dir Laurel für deine Meinung 🙂
4. Oktober 2016 at 4:00 pmLaurel Koeniger
Hey!
Danke für deine Antwort! 🙂
Wenn es biologisch abbaubarer Kunststoff ist, klingt das doch ziemlich gut! Ich konnte dazu nur nirgendwo auf Website von kohomi was finden und im Interview haben sie es ja nicht so genau gesagt leider.
Liebe Grüße!
4. Oktober 2016 at 4:17 pmSarah
Toller Beitrag. Wie recht du hast, ich denke eigentlich auch viel zu wenig darüber nach woher die ganzen Produkte, die ich tagtäglich benutze eigentlich kommen. Das Cover ist toll und wenn es dann auch noch nachhaltig produziert wurde, macht es doch um so mehr Freude 🙂
Alles Liebe,
Sarah
http://www.liebreizend.com
4. Oktober 2016 at 7:31 amVanillaholica
Ja da gebe ich dir recht. Das unterschätzt man oft 🙂
Aber freut mich, dass ich dich eine wenig inspirieren konnte !
Liebe Grüße,
4. Oktober 2016 at 9:19 amVivi
Jenni
Liebe Vivi!
Ich finde es klasse, dass du dich aktiv an Firmen wendest und ihnen bewusst kritische Fragen bezüglich ihrer Produkte stellst – und das Ergebnis anschließend mit uns teilst.
Wir haben beispielsweise auch nachhaltige Handyhüllen (aus Kork) im Einsatz, aber Äquivalente aus Holz sind mir bisher noch nicht über den Weg gelaufen und ich freue mich gerade, zum einen eine weitere Möglichkeit für eventuelles Ersetzen entdeckt und zum anderen wieder etwas gelernt zu haben. 🙂
Danke dir dafür!
Liebe Grüße
3. Oktober 2016 at 7:16 pmJenni
Vanillaholica
Ja ich bekomme sehr gerne Informationen direkt, und nicht über dritte (Personen / Homepage etc).
Daher spreche ich viele Firmen sehr gerne direkt an, und zu meiner Freude teilen viele Firmen auch gerne ihre Informationen zu den Produktionsbedingungen etc !
Oh die aus Kork habe ich auch schon einmal gesichtet 🙂
Die sind auch toll !
Liebe Grüße,
4. Oktober 2016 at 9:21 amVivi
Lena
Spannendes Thema 🙂 Ich wusste gar nicht, dass es überhaupt nachhaltige Handyhüllen gibt. Über die nachhaltige Forstwirtschaft wusste ich bisher noch gar nicht so Bescheid. Super Sache!
Liebe Grüße
3. Oktober 2016 at 6:39 pmLena | http://www.healthylena.de
Vanillaholica
Danke liebe Lena 🙂
4. Oktober 2016 at 9:21 ampetrabelschner
interessant 🙂
3. Oktober 2016 at 10:10 amMit dem Ankreuzen der Box und dem Absenden des Kommentars erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihre Daten zur Bearbeitung Ihres Anliegens verwendet werden. Weitere Informationen und Widerrufshinweise finden Sie in der Datenschutzerklärung.