Immer an den Tagen, an denen gefühlt einfach gar nichts mehr geht. Man morgens aufsteht, und sich eigentlich fragt, warum man aufsteht. An denen so gesehen nichts schlechtes und nichts gutes passiert, aber trotzdem im Hintergrund und Untergrund wohl etwas zu brodeln scheint.
Heute schreibe ich hier meine Gedanken zu diesen Tagen nieder. Um die Sätze aus dem Kopf zu bekommen, und mit jedem Wort, das auf dem Papier steckt zu wissen, es ist weg, und ich bin um einiges leichter.
Die Geschichte startet an normalen Dienstag, es stand nichts besonderes am Programm. Dinge, die erledigt werden mussten, und trotzdem viel Raum für Freizeit und eigene Aktivitäten. Viele würden behaupten es würde ein „guter“ wenn nicht so gar ein „sehr guter“ Tag werden. Vielleicht deshalb, weil weder große Hürden im Weg waren, noch Schwierigkeiten anstanden. Ein sehr guter Tag also.
Nichtsdestotrotz kam mir im Laufe des Tages ein mulmiges, verwirrendes und negativ behaftetes Gefühl im ganzen Körper auf. Da ich was Ereignisse ganz gleich welcher Art sehr sensibel bin, hatte ich da schon eine leise Ahnung, warum auf einmal die Welt sich langsamer zu drehen scheint.
Wie üblich ging ich mögliche Ursachen für die Lage im Kopf durch. Hakte eines nach dem anderen ab. Jeder mögliche Übeltäter, wurde analysiert, überdacht, untersucht und im Endeffekt kam ich zum Entschluss – es ist ein guter Tag. Nein, ein sehr guter Tag sogar.
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Obwohl mir mein Kopf mit allen Mitteln zu sagen versuchte, dass es wirklich ein guter Tag ist, und ich nicht mal einen Hauch eines Grundes habe, mich miserabel zu fühlen, lief es trotzdem nicht.
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Man kann sagen es liegt am Unterbewusstsein. An Dingen, die ganz tief in uns passieren, die wir aber an der Oberfläche nicht wahr nehmen.
So habe ich mir ein Stuck Kuchen geschnappt, meinen Lieblingstee aus Irland aufgegossen und eine meiner liebsten Serien geschaut. Kaum war sie vorbei und ich wollte das Geschirr aufräumen passierte es. Ein für mich wichtiger Gegenstand ging kaputt, und ich hatte nun meinen Grund für meine nicht perfekte Laune.
All meine Bestätigungen, die ich vorher gesucht habe, quasi als Erklärung dafür, mich nicht gut zu fühlen, kamen nun aus allen Richtungen angeflogen.
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Wie ein Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat, brach alles aus. So schlecht es mir an diesem Tag ging, desto besser geht es mir seit dem.
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Es ist normal schlechte Tage zu haben.
Oder miserable.
Elende Tage.
Tage, an denen alles umsonst scheint.
Das ist alles okay, solange wir uns nicht von ihnen einnehmen lassen, und irgendwann wieder unseren Weg gehen.
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An diesem eigentlich guten Tag, der dann doch noch „bestätigt“ schlecht wurde, war ich aufgrund Belanglosigkeiten ausgelaugt und am Boden.
Nun im Nachhinein weiß ich, dass ich mich zu sehr der negativen Seite hingegeben habe. Meine Kraft nicht gebündelt habe, um mich auf die positiven Dinge zu konzentrieren.
Doch manchmal geht es einfach auch nicht.
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Gebeugt erst zeigt der Bogen seine Kraft.
-Franz Grillparzer |
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So folgte ein Gespräch mit meiner Person. Meiner Mum.
Jeder hat ja so seine Methoden mit solchen Situationen umzugehen, und bei mir ist es einfach das Gespräch mit meiner Mum.
Sie versteht mich ohne dass ich irgendwelche Worte äußere. Wir reden, besprechen die Lage -oder besser gesagt, sie redet, ich stimme großteils zu, und merke Wort für Wort wie all die Negativität wie schwarzer Rauch aus jeder einzelnen Körperpore heraus fließt.
Alles wird leichter, klarer, und freier. Bis zu dem Punkt, an dem ich selbst wieder die Kraft habe, mein Ding in die Hand zu nehmen, und Energie zu tanken.
Ich weiß, dass jeder diese Art Schalter und Knöpfe hat. Schalter, die er betätigen muss, um die traurigen und negativen Seiten zu verarbeiten und los zu lassen. Es mögen Personen sein, eine Runde Sport, Yoga, laute Musik. Da kenne ich viele Möglichkeiten.
Was ich persönlich – dicht gefolgt von dem Gespräch mit meiner Mum – sehr gerne als Aufmunterung mache ist, Zitate und Geschichten wahrer Helden durchzulesen, die ich hier zwischendurch einfügt habe.
Was ich mit all diesem Gefasel zu einer weiteren #notizanmich sagen möchte ist.
Liebe Vivi,
Auch wenn du einmal nicht weiter weißt,
dich verirrt hast,
dich verloren hast,
und das Gefühl hast, du drehst dich nur im Kreis.
Nichts weiter geht, und nichts zurück.
Wie Stagnieren, immer gerade aus, linear und unverändert.
Dann lass’ dir eines gesagt sein.
Solche Situationen machen 1 % von deinem Leben aus.
Es sind Momente der Schwäche, die dafür da sind, dich wieder richtig auszurichten.
Dir die Augen zu öffnen,
und dir zu zeigen, in welche Richtung eigentlich dein Weg geht.
Im Nachhinein kannst du für solche Momente dankbar sein. Denn sie öffnen die Türen, die du zuvor zugelassen hättest.
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Mehr #Notizanmich Beiträge über Selbstfindung, Gefühlsduselei, und dem alltäglichen Sein findest du hier.
1 Comment
Alnis
Das ist ein ganz toller Beitrag, ein wunderbarer Schreibstil!
21. Juni 2017 at 10:17 amLiebe Grüße und einen wunderschönen Tag
Nicole
http://alnisfescherblog.com
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