Inbewusst leben

Selbstliebe // Weg von #bodypositivity wichtiger ist #bodyneutrality

Selbstliebe, #bodypositivity, Plus-Size Models, ED Warrior (zu Deutsch Kämpfer gegen Essstörungen) und all die -teilweise schon aggressiven- Kampagnen gegen gängige Schönheitsideale sind heutzutage in aller Munde.

Doch seit wann müssen wir den Namen Plus-Size-Models besonders betonen, und warum wird behauptet, dass jene außerordentlichen Mut aufbringen müssen ?

Seit wann ist Selbstliebe nicht mehr selbst verständlich, und die wievielte Anleitung zum Lernen von Selbstliebe wird noch veröffentlicht ?

2017 war der klare Sieger in Sachen Selbstliebe #bodypositivity

Im Grunde geht es bei #bodypositivity darum, dass jeder Körper schön ist, egal ob man im Vergleich mit anderen ein paar Kilos zu viel auf den Hüften hat, oder gar zu wenig. Ob man Dehnungsstreifen, oder zu kleine Brüste hat. Jeder Körper ist schön, und das wird wahrlich unter Bodypositivity zelebriert.

Der Glaube, dass es nur einen “richtigen” Körper gibt, ist die Wurzel von so vielen sozialen Krankheiten.

– Andi Zeisler in Wienerin.at

Viele Unternehmen wie H&M, ASOS und weitere Fast Fashion Giganten machen mit jener Selbstliebe Trendbewegung Werbung. Sie springen auf den bodypositivity Hype auf, und verdienen jährlich Unmengen an Summen. Doch es gibt einen großen Unterschied zwischen dem, was Marken in der Öffentlichkeit von sich Preis geben (Werbung), und dem, was versteckt wird. Nicht zu vergessen ist, dass bei fast allen Fast Fashion Marken, die Kleidung in Ausbeuterbetrieben von meist Frauen hergestellt wird. Jene Unternehmen tragen zu Umweltverschmutzung bei und lassen ihre Arbeitskräfte unter den gefährlichsten Bedingungen arbeiten.

Man muss jene Aktivitäten bewusst hinterfragen, um zu realisieren, ob die Unternehmen wirklich etwas verändern wollen, und Frauen ehrlich Mut machen wollen, sich selbst zu lieben. Oder ob alles ein reiner Marketing Gag ist.

 

Unternehmen existieren nicht, um soziale Normen wie Sexismus oder Rassismus, oder in diesem Fall tief verankerte Annahmen über Körpergrößen, -formen und -farben zu verändern. Unternehmen machen alles, was ihnen am meisten Geld bringt, mit dem geringsten Aufwand, und sie machen alles, was der Langlebigkeit und dem Status ihrer Marke nützt. Wenn eine höhere kulturelle Akzeptanz von dickeren Körpern ein Nebenprodukt dieser Marketing-Masche ist, dann wäre das wunderbar. Aber das ist nicht der Grund, warum sie da mitmachen. 

– Andi Zeisler

Von Selbstliebe, Vertrauen, und Wohlfühlen im eigenen Körper 

Immer mehr Fotos werden unretouchiert und ohne Verwendung von Photoshop in’s Netz geladen. Frauen, die sich selbst in die Kategorie “Nicht-Model-Maße” einordnen würden, stehen öffentlich zu Fettröllchen und dem bekanntem Donut-Top. Der Trend kommt an, denn all jene (meistens Frauen), die selbst mit ihrem Körper und ihrem Aussehen kämpfen, finden dadurch Mut, sich selbst mehr zu lieben. Die Bewegung schwappt von Instagram, über Tumblr auf Facebook und all den weiteren Social Media Kanälen.

Unsere heutige Gesellschaft denkt zum Teil wirklich traurig. Typ A: schlank, macht viel Sport, isst ausschließlich gesund und fast nur Salat. Typ B: ist ein bisschen kurviger, hat keine Lücke zwischen den Beinen, menschliche Cellulite, macht nicht jeden Tag Sport, isst auch Nudeln oder Süßigkeiten. Typ A wird hart gefeiert. Vorallem auf Veranstaltungen wie Fitnessmessen oder im Internet. Dieser Typ Mensch wird aufgrund seines Aussehens als erfolgreich, stark, zielstrebig und motiviert eingestuft. Motto: Never Give Up. Typ B wird oft im Fremdschäm Modus begutachtet. Kurven und kein Sixpack werden als schwach, nicht diszipliniert und peinlich angesehen. Typ B hat nichts im Leben erreicht und es gibt nichts an diesem Typ, an dem man sich ein Vorbild nehmen könnte. – LEUTE, IST DAS NICHT SCHLIMM?! Mal im Ernst. Früher habe ich GENAUSO gedacht. Jetzt bin ich in der Situation, in der ich Typ B entspreche und mir tut es so wahnsinnig leid, wie ich früher Menschen rein über ihr Äußeres beurteilt habe. Beide Typen sind toll – solange es gesund bleibt!! Deshalb lasst uns nicht genauso sein, wie die fiesen Menschen. Lasst uns nicht darüber urteilen welcher Typ auf dem Foto besser aussieht. Ich fasse mir täglich mehr an den Kopf, wenn ich erlebe wie dämlich und gehässig Menschen sein können. Wenn man nichts Nettes zu sagen hat, dann sagt man nix! Was bringt es denn über fremde Menschen zu urteilen?! Und dann noch über das Aussehen. Das ist etwas so intimes und gleichzeitig was so öffentliches, was wir heutzutage in der Öffentlichkeit zeigen dürfen, ohne dafür beschimpft zu werden. Was geht hier bloß ab. An alle, die mit dummen Äußerungen zu kämpfen haben: Bitte verkrümelt euch nicht zuhause. Bitte schämt euch nicht für euch und euer Leben! Ihr seid klasse und dürft stolz auf eure bisherigen Lebensjahre sein. Lasst uns mehr zusammenhalten, anstatt als lästernde Schlange durchs Leben zu gehen ❤️ #fürmehrrealitätaufinstagram #bodylove #womenempoweringwomen #selbstliebe – entspricht doch voll @futurewoman.de oder liebe @janine_steeger ?! 🔥👌🏽 (Werbung, weil Name genannt – so okay, lieber Verband Sozialer Wettbewerb?)

A post shared by Selflove💕Nature🍃Running🏃🏽‍♀️ (@louisadellert) on

 

Louisa bringt es mit ihren Worten auf den Punkt. Und so sollten wir weder den einen, noch den anderen Körper für besser empfinden. Wir sollten keinen dieser beiden Körper kritisieren oder urteilen. Nein. Wir sollten sie einfach so hinnehmen wie sie sind.

Das Bewusstsein zu realen körperlichen Betonungen wird erhöht, und Frau zelebriert nun öffentlich ihren Körper. Viele Bücher zur Selbstliebe und wie man lernt sich selbst zu lieben, brechen alle Verkaufsrekorde. Selbstbewusstsein und Anleitungen das Selbstbewusstsein zu erhöhen, und sich in seinem Körper wohl zu fühlen, werden für immer mehr Menschen wichtig.

Kein Mensch muss sich für sein Aussehen rechtfertigen // Bodyneutrality 

Doch was ich mich persönlich frage ist, wieso dieses Feiern des eigenen Körpers nun von solcher Wichtigkeit für viele geworden ist. Und ob #b0dypositivity nicht langsam auch als Ausrede verwendet wird ?

Ich möchte hier keineswegs falsch verstanden werden, denn ich stehe absolut hinter Body Positivity und dem Grundgedanken der Bewegung. Ich verstehe jedoch nicht wieso man aus diesem Trend nun ein so großes Trara macht.

Meiner Meinung nach sollte keine Frau Mut brauchen, um ihren Körper zu zeigen, egal ob sie zu dick, dünn, klein, groß, oder was auch immer ist. Sie sollte sich niemals rechtfertigen müssen, wenn sie ein paar Kilos mehr auf den Hüften hat, oder wenn sie doch einen schnellen Fettstoffwechsel für viele als extrem schlank eingestuft wird.

Ich frage mich wieso man Plus-Size-Models als Plus-Size Models und nicht normal als Models bezeichnen kann. Wieso muss ich jene mit ein bisschen mehr auf den Hüften so besonders hervorheben ? Denn die Body Positivity und all dieses “dick ist chic” kann oft auch suggerieren, dass jene, die nun von Haus aus schlank sind, wiederum nicht dem Ideal entsprechen.


So befinden wir uns in einem Kreislauf aus “Zu dick ist zu schlecht”,
“Zu dünn ist auch nicht gut” und sowieso ist eigentlich alles nicht ideal.


Wir wissen, dass die meisten Fotos in den Magazinen, in Fernsehshows usw. retuschiert sind, und doch vergleichen wir oft mit Berufsmodeln, doch warum ?

Der Wandel von Bodypositivity zu Bodyneutrality

All jene Gedanken, die hier ein wenig chaotisch verstreut in den Raum geschrieben wurden, gingen mir durch den Kopf, als ich unter einem Foto auf Instagram mal wieder den Hashtag #bodypositiviy zu sehen bekam. Ich persönlich bin der Meinung, dass die Bewegung von diesem “Es ist egal wie wir aussehen, wir sind trotzdem schön” auf ein “Wir sind schön. Punkt aus fertig.” bewegen sollte. Und wenn man sich die zwei Sätze genauer anschaut, fallen einem gleich einige Unterschiede auf.

So geht es im zweiten, den ich als #bodyneutrality auffasse, darum, dass ich mich und vor allem meinem Körper schön finde und liebe, so wie er ist. Es suggeriert nicht, dass ich mich auf Grund meines Aussehens irgendwie rechtfertigen muss. Ob ich jetzt zu schlank bin, oder doch eine wenig kräftiger. Es geht darum meinen Körper einfach so zu akzeptieren, wie er ist. Ihn nicht zu urteilen, nicht zu werten, sondern ihn einfach ohne jegliche Bedingungen zu lieben.

Ich finde es sehr fraglich, dass eine normale Figur oder auch eine etwas dickere Gestalt sich aufgrund von angeblichen “mehr Kilos” rechtfertigen muss. Warum ? Wieso ist es immer ein “Ich liebe mich, auch wenn ich zu viel auf den Rippen habe”.
Wieso ist es kein “Ich liebe mich.” Punkt, aus, fertig ?

 

 

 

 

 

 

.

Was Selbstliebe mit der Relevanz des bewussten Hinterfragens zu tun hat

Ich finde, dass sich die heutige Gesellschaft und eben vor allem die Frauen, viel zu viel Gewicht auf dieses ganze Thema bezüglich des Körpers, des Aussehens und der Erscheinung legen. Es ist ja total klar, dass sich Frau um die Figur Gedanken macht, wenn man täglich mit Schlagzeilen von den perfekten Models, oder den auch perfekten anderen Models (bewusst jetzt nicht Plus Size Models benannt) konfrontiert wird. Wenn in jeder Ausgabe, jedem Monat, in fast jeder Frauenzeitschrift die neuesten Schlankmacher, Diäten, Tipps zur perfekten Bikini-Figur genannt werden. Die Verkaufszahlen erhöhen sich je besser die Tipps natürlich.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass wenn Frauenzeitschriften über Spaziergänge in der Natur, dem Bewusstsein in der Gemeinschaft, von Meditationen, Zeit mit der Familie oder mit Tieren schreiben würden, diese Omnipräsenz von Bikini-Figur oder Plus Size Figur lange nicht so enorm wär.

Der Fokus würde dann auf anderen Dingen liegen, bodyneutrality würde herrschen, und wir würden alle einen Scheiß auf die Meinung anderer bezüglich unseres Aussehen geben. Ganz davon abgesehen wieviel Zeit und Energie man sparen würde, wenn man sich anstelle seines Aussehens doch mit der Natur, oder der Lieblingsaktivität beschäftigt ? Die Verkaufszahlen vieler Verlage mögen sinken. Doch die wahre Selbstliebe, die sich nicht durch jegliche Hashtags rechtfertigen muss würde Überhand gewinnen.

.

Es ist egal wie du aussiehst.

Du bist schön.

Ohne Wenn und Aber.

Kein Entweder Oder.

Ohne zu viel oder zu wenig.

Ich bin schön.

Du bist schön.

Punkt.

Aus.

Fertig.

#bodyneutrality

Babe.

 

Persönliche Beiträge, meine Gedanken und Gefühle über all dieses Selbstliebe Thema findest Du in meiner #notizanmich Kategorie.


MerkenMerken

Teile den Beitrag hier !

You may also like

1 Comment

  • 5 inspirierende Bücher zu Mindfulness, Dankbarkeit und Gedankenkontrolle

    […] Selbstliebe / Weg von Bodypositivity wichtiger ist Bodyneutrality […]

    20. Juli 2018 at 7:02 am
  • Hinterlasse ein Kommentar

    Mit dem Ankreuzen der Box und dem Absenden des Kommentars erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihre Daten zur Bearbeitung Ihres Anliegens verwendet werden. Weitere Informationen und Widerrufshinweise finden Sie in der Datenschutzerklärung.