Donald Trump, Marine Le Pen, Frauke Petry, Geert Wilders oder Heinz-Christian Strache. Man kann sie nennen wie man will; Rechtspopulisten, Demagogen, Neofaschisten, Rechtsextreme oder Autoritäre. Was sie alle vereint ist der der Hass auf „das Establishment“, die Hetze gegen Andersdenkende und Fremde sowie die panische Angst vor Veränderungen, Unbekanntem und der Zukunft. Wenn es nach denen gehen würde, wäre die Welt am besten wieder in den 70er Jahren, als die Sowjetunion noch der auserkorene Feind des Westens war und die einzige Informationsquelle das Fernsehen oder die Tageszeitung war.
Von Freund-Feind Schemata und eindeutigen Sündenböcken
Heute ist alles komplexer, ein klares Freund-Feind Schema gibt es nicht, und gerade im Internet verliert man schnell den Überblick über die Fülle an Informationen, zu denen man Verfügung hat. Viele Menschen fühlen sich damit überfordert und wollen einfache Lösungen, einfache Schuldige für ihre Probleme. Und genau da kommen die modernen Demagogen wieder ins Spiel. Denn diese machen genau das, liefern einen eindeutigen Sündenbock (Flüchtlinge, Muslime, die Globalisierung, eine geheime Weltregierung?) und einfache Lösungen (abschieben, abwählen). Und die Menschen rennen in Scharen zu, ohne zu überprüfen, ob man den wahrhaftigen Schuldigen gefunden oder ob die Lösung überhaupt das Problem lösen kann, geschweige denn ob man sie in dieser Art und Weise überhaupt umsetzen kann.
Ein weiterer Grund für die enorme Beliebtheit rechter Volksverführer momentan ist das „Erschaffen von Problemen“. Dazu müssen wir ein wenig ausholen. Der Großteil der Wähler rechtspopulistischer Politiker ist unzufrieden mit dem eigenen Leben. Arbeitslos, schwer verschuldet, nicht schritthaltend mit der immer schneller werdenden Welt oder ganz einfach „abgehängt“. Das sind „faktische Probleme“. Genau dafür liefern die Populisten aber keine Lösung, sondern bombardieren die unsicheren und abgehängten Mitglieder unserer Gesellschaft mit, wie ich sie nenne, „Scheinproblemen“. Angst vor Überfremdung, Angst vor Terrorismus, Angst vor dem Islam, Angst vor Kriminalität. Die Kernpunkte rechtspopulistischem Wahlprogramms.
Angstmache im Netz
Ich will jetzt nicht sagen, dass Terrorismus oder Kriminalität keine ernstzunehmenden Probleme sind, doch werden sie von den Demagogen gnadenlos übertrieben, bzw. entgegen der Faktenlage falsch dargestellt. Nehmen wir beispielsweise die Kriminalität. Donald Trump hat behauptet, US-amerikanische Innenstädte, die von Demokraten regiert werden, seien gefährlicher als Kriegsgebiete. Jeder der einen Internetzugang hat und die Stadtbilder von Chicago und Aleppo miteinander vergleicht, kommt schnell zur Auffassung, dass Trumps Behauptung an Unsinnigkeit kaum zu überbieten ist.
Folgt man den Postings des FPÖ-Chefs Strache auf Facebook bekommt man den Eindruck, dass Österreich kurz vor dem Kollaps steht. Vergewaltigung, Diebstahl und Mord geschehen anscheinend im Minutentakt, die Politik scheint zuzusehen. Einer der unsichersten Flecken auf dem Planeten, könnte man meinen. Doch ferner von der Realität könnte dieser Eindruck kaum sein. Sieht man sich die Kriminalitätsrate an, so hat sie seit Jahren eine fallende Tendenz. Besonders Gewaltverbrechen werden glücklicherweise immer seltener. Im „Global Peace Index“, einem Index, der die Friedfertigkeit eines Landes beschreibt und dabei mehrere Indikatoren zusammenfasst, wie Anzahl der Morde, Gewaltverbrechen, die Ausrüstung der Polizei, Beziehungen zu den Nachbarländern, Militärausgaben oder politische Stabilität, landet Österreich weltweit auf Platz 3. Nur hinter Island und Portugal. Realität und Aussagen klaffen hierbei sehr weit auseinander.
Woher kommt es also, dass immer mehr Menschen den Rechtspopulisten und ihren Worten glauben und ihnen bedingungslos folgen wollen?
8 Comments
GeorgedoolE
Waren eher Zeit mit meiner Frau zu verbringen, unser Eheleben nach wie vor in seiner Jugend geworden ist, als er immer wollte und überall) Vor diesem Interesse nachgelassen zu Bett, es war Faulheit oder verhindert Müdigkeit. Ich begann, über ihre Gesundheit zu kümmern und einen Weg suchen. Kräuter Körper chemische Drogen sind nicht erwünscht, und ich begann natürlich aussehen, aber wirksames Mittel, versucht, viele Dinge, aber abgesehen von all der peruanischen maca gab nur eine vorübergehende Wirkung gehandelt hat oder nicht. Ich bin ich, und durch ständige harte Arbeit erschien chronische Müdigkeit und Libido verschwunden. Wir tun dies, weil meine Frau und ich hatte viele Probleme, ständige Streitereien, sogar zur Scheidung kam. Meine Frau kaufte mir ein paar, die Medikamente, aber sie haben nicht helfen, sondern nur eine Menge Geld herausnahm. Aber hier kam meine Schwester und meiner Frau beraten peruanischen maca sprechen. Ich habe nicht in der Tatsache, glauben, dass es hilft, aber es begann zu nehmen. Und nach einem Monat von zu bekommen, wieder sexuelle Anziehung zu normal, war ich mit seiner Frau sehr zufrieden Beziehungen zu reparieren. Ich denke, es ist kein Geheimnis, dass heute fast alle aus dem täglichen Stress leiden, ich bin keine Ausnahme, außer meinem beschäftigt Sport Zeitplan nicht richtig entspannen. Bestellte peruanische maca, wohl wissend, dass es das Immunsystem hilft stärken, erhöht die Ausdauer, gibt Kraft und Vitalität. Das Tool ist ziemlich exotisch, aber mit hervorragender Leistung, zusätzlich zu den natürlichen.
14. Januar 2017 at 6:53 amDas postfaktische Zeitalter reloaded: Terrorhetze im Internet
[…] wir schon im ersten Teil dieser kleinen Serie feststellen konnten, wenden sich immer mehr Menschen den Ideen und Theorien […]
13. Oktober 2016 at 11:33 amJenni
Liebe Vivi!
Auch ich finde diesen Beitag sehr gut – inhaltlich wie stilistisch.
Besonders gefällt mir, dass keine endgültige Lösung des Problems angeboten wird – denn dazu sind die (faktischen und imaginären) Sachverhalte zu komplex.
Ich glaube auch, dass es eines der grundlegenden Bedürfnisse ist, Eigenes und Fremdes schön säuberlich voneinander abzugrenzen. Das ist jahrhunderte- bis jahrtausendealt, dieses Muster, und hat im Laufe der Zeit nur andere Ausprägungen erfahren. Demagogen. Rassisten und Nationalisten hat es schon immer gegeben, leider.
Ich denke, der Grund, weshalb solche Strömungen aktuell wieder Fahrtwind aufnehmen können, liegt darin, dass eben faktisch das Gegenteil eintritt von dem, was viele Menschen sich gerne wünschen würden: Es gibt keine klaren Grenzen mehr, alles geht ineinander über – Nationalitäten, Handel, Wirtschaft, Sprache, Kommunikation. Wir denken nicht mehr in Ländern, sondern global – und das kann Angst machen und Unsicherheit hervorrufen. Und genau diese machen sich dann solche selbsternannten politischen Propheten zunutze – und verbreiten die vollkommen falsche Botschaft, dass alles ja im Prinzip so eindeutig und differenzierbar sei, wie man es sich wünsche: Man müsse nur genau hinschauen, dann seien die verlogenen Verhältnisse ja sowas von klar.
Traurig, das Ganze. Manchmal habe ich das Gefühl, dass diese dummen Argumentationsmuster (wenn sie denn überhaupt als solche bezeichnet werden können) niemals aussterben werden.
Liebe Grüße
13. September 2016 at 8:58 amJenni
Melina
Ein sehr schöner Beitrag. Ich muss mich Maj-Britt anschließen – selbst die Nachrichten übermitteln ein falsches Angstbild und das wird vom Internet nur noch untermalt. Bei bildungsferneren Menschen trifft das auf einen Nährboden und dabei kommen Wahlen heraus, die Randparteien in das richtige Licht rücken und noch mehr Wähler einbringen. Traurig, aber wahr!
12. September 2016 at 2:30 pmLiebst, Melina
http://www.melinaalt.de
Lena
Spannender Artikel und wichtiges Thema! Leider ist das auch nicht nur in Österreich der Fall. Das Phänomen mit dem Internet ist mir allerdings auch schon aufgefallen… Die Medien brauchen halt einen Sündenbock.
Liebe Grüße
12. September 2016 at 1:51 pmLena | http://www.healthylena.de
Vanessa
Auf den Punkt gebracht! Toller Beitrag, es ist angenehm solche Themen auch mal so behandelt zu lesen: klar beschrieben, ohne schwer verständliche Schachtelsätze und Fremdwörter, mit denen die beschriebene Bevölkerungsgruppe einfach nichts anfangen kann. Die, die anstatt der Zeit oder der FAZ die Bildzeitung lesen und bei denen RTL in Dauerschleife läuft. Hoffentlich erreicht deine Message die, bei denen sie bislang nicht angekommen ist <3
12. September 2016 at 12:26 pmwww.dailymaybe.de
Huhu,
ein schöner Beitrag. Ich würde das aber gar nicht mal aufs Internet reduzieren. Das fängt ja schon in den Tageszeitungen an und auch in den Nachrichten ist die “Angstmacherei” ganz groß. Ich finde das schlimm, denn ich habe mich immer auf die Nachrichten verlassen. Dachte, das müsste ja alles stimmen und seriös sein, aber man muss sich tatsächlich von allem selbst ein Bild machen und ganz genau überlegen, was man glauben kann und was nicht.
Liebe Grüße,
Maj-Britt
http://www.dailymaybe.de
11. September 2016 at 8:29 pmVanillaholica
Ja da gebe ich dir natürlich Recht.
Es ist definitiv nicht nur auf das Internet beschränkt, sondern, wie du so gut sagst, leider auch in den Standard Medien und Nachrichten !
Liebe Grüße,
11. September 2016 at 9:15 pmVivi
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