Um zur Erhaltung der Biodiversität als auch Artenvielfalt in Österreich etwas zu unternehmen, hat das Bundesministerium für Klimaschutz in Österreich eine Ideenplattform erstellt, auf welcher 4 Visionen vorgestellt werden. Jede*r hat die Möglichkeit über eine der vier Visionen abzustimmen, jene Vision, mit den meisten Stimmen wird offiziell in die österreichische Biodiversitätsstrategie 2030 einfließen.
Das heißt kurz gesagt:
Auf wildentschlossen.at habt ihr nun die Möglichkeit eure Stimme für eine von vier Visionen abzugeben, und zusätzlich könnt ihr bei der Abgabe eurer Stimme eure eigene Idee beifügen.
Doch Biodiversität und Artenvielfalt, was ist das überhaupt ?
Dank den Aktivistinnen und Aktivisten von Fridays for Future und den unzähligen Klimawissenschaftlerinnen und Klimawissenschaftlern ist das Thema Klimawandel und die Gefahren, die dadurch entstehen endlich Teil des öffentlichen Diskurses, wenngleich auf große Worte endlich große Taten folgen sollten. Eine Thematik, die damit eng verknüpft ist, aber weit weniger Aufmerksamkeit bekommt, ist der Verlust von Artenvielfalt oder Biodiversität. Das ist mehr als bedauerlich, denn die Konsequenzen eines Kollapses der Artenvielfalt stehen denen einer Klimakatastrophe in nichts nach.
Warum eigentlich? Artenvielfalt ist ein elementarer Bestandteil dafür, wie resilient bzw. widerstandsfähig Ökosysteme sind, denn Arten (pflanzliche, tierische, Pilze und Einzeller) bewohnen sogenannte „Nischen“. Je weniger Arten ein Ökosystem bewohnen, desto anfälliger ist dieses für den totalen Kollaps.
Und wozu sind funktionierende Ökosysteme notwendig?
Biologinnen und Biologen sprechen in diesem Zusammenhang von „Funktionen“, welche Ökosysteme für uns Menschen und alle anderen Tier- und Pflanzenarten erfüllen. Auf die Menschheit bezogen sind Ökosysteme essenziell wichtig für die Nahrungsmittel- und Medikamentenproduktion. Wir benötigen Bienen, die unsere Früchte bestäuben, Mikroben, die unsere Böden mit wichtigen Mineralien anreichern und Pflanzen und Pilze, die die Grundlage vieler moderner Medikamente darstellen. Nicht zu vergessen die Schutzfunktionen, die Ökosysteme haben. Berghänge, die von gesunden Wäldern bewohnt werden, sind stabiler und weniger anfällig für Erdrutsche und Mangroven und Korallenriffe schützen vor Überflutungen. Funktionierende Ökosysteme stellen außerdem wichtige CO2 Speicher dar, die CO2 aus der Atmosphäre binden und so den künftigen Temperaturanstieg abmildern können. Zu guter Letzt sei noch die soziale und kulturelle Wichtigkeit von intakten Ökosystemen erwähnt.
Die Website „Our World in Data” hat in einer exzellenten Grafik dargestellt, welche Bedrohungen für Biodiversität die größten sind. Es wird wohl nicht viele überraschen, dass der Mensch der maßgebliche Faktor für das Artensterben ist. Raubbau, Übernutzung und Landwirtschaft sind bei mehr als 60% der Arten auf der „Roten Liste Bedrohter Arten“ der UN ein entscheidender Grund für ihre Gefährdung. Die Ausbreitung von Städten, Veränderung der Landschaft oder Einführung invasiver Arten (Arten, die in einem Ökosystem eigentlich nicht beheimatet sind) sind weitere wichtige Punkte bei der Gefährdung der Artenvielfalt. Geologische Ereignisse, der einzige Faktor, für den der Mensch nicht verantwortlich ist, ist lediglich bei 1.4% der Arten entscheidend.
Der Verlust der Artenvielfalt
Diese Liste zeigt auch, wie komplex die Ursachen für den Verlust der Artenvielfalt sind. Sie haben zwar so gut wie alle mit menschlicher Aktivität zu tun, doch beinhalten sie so unterschiedliche Tätigkeiten wie eben die Nahrungsmittelproduktion, Wohngebiete oder Verschmutzung. In dieser Hinsicht ähneln sich Biodiversitäts- und Klimakrise: sie sind fundamental von menschlicher Aktivität getrieben und ihre Bewältigung bedeutet eine 180° Wende wie wir Menschen leben, produzieren und arbeiten.
Es gibt allerdings einen entscheidenden Unterschied zwischen Biodiversitäts- und Klimakrise bei den möglichen Lösungswegen. Während die Klimakrise vor allem durch technische Lösungen bewältigt werden kann (durchgesetzt und verstärkt durch den nötigen politischen Rahmen), gibt es diese technischen Lösungen bei der Biodiversitätskrise nicht. Wälder und Sümpfe werden nicht besser geschützt, weil die Landwirtschaft effizienter arbeitet, sondern indem man ihnen den nötigen Platz gibt und sie vor Verschmutzung schützt. Verbote, Gesetze und Regelungen, gemeinsam mit Anleitungen wie Menschen im Einklang mit den Ökosystemen leben können, sind die einzigen vielversprechenden Mittel. Und das ist die Krux: während sich mit technischen Lösungen für den Klimawandel viel Geld verdienen lässt (und dies unter dem Schlagwort „grünes Wachstum“ politisch auch gewollt ist) lässt sich mit dem Schutz von Mangrovenwäldern und Steppen kein Geld verdienen. Ganz im Gegenteil. Dadurch, dass viele Gebiete eben nicht wirtschaftlich nutzbar gemacht und ausgebeutet werden können, müssen viele Menschen auf Einkommen verzichten. Die Lösung der Biodiversitätskrise muss also unbedingt eine politische sein.
Wie am Anfang schon erwähnt, läuft momentan auf wildentschlossen.at eine Kampagne zur Erhaltung der Biodiversität als auch Artenvielfalt in Österreich.
Auf der Homepage kann man über eine der vier Visionen abstimmen, und jene Vision, die am Ende der Kampagne die meisten Stimmen erhält, wird offiziell in die österreichische Biodiversitätsstrategie 2030 einfließen.
Das heißt kurz gesagt: Ab geht’s auf wildentschlossen.at voten und die eigene Stimme nutzen !
Ich bin Botschafterin der Vision 2 „Musik in meinen Ohren“.
Ich liebe es, vor allem im Sommer. Morgens.
@Vanillaholica
Das Zwitschern der Vögel zu hören, die mit dem Sonnenaufgang aufstehen.
Eine Symphonie aus gold, rosa und orange.
Ein Zauber, den nur die Natur aussprechen kann.
Ich höre Töne, die die Luft ringsum mit Freude erfüllen.
Töne, die die Natur von sich gibt und Menschen in den Bann zieht.
Zum Staunen bringt und Wundern.
Diese Töne zu wahren, sehe ich als wichtig an.
Und deswegen erhebe ich meine Stimme für Artenvielfalt in Österreich.
Und jetzt seid ihr dran:Geht auf wildentschlossen.at lest die Visionen durch, gebt eure Stimme ab, um eine der vier Visionen in die Biodiversitätsstrategie 2030 einfließen zu lassen.Wer nicht nur offline die eigene Stimme verwenden möchte, sondern auch online etwas machen möchte, sprecht diese Aktion sehr gerne auf euren Social-Media-Kanälen an. Denn ganz gleich, wieviel Follower*innen ihr habt. Eure Stimme zählt. Immer. Ich danke euch.
In freundlicher Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie.
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