Innachhaltig leben

Warum ist Papier nicht zu 100% nachhaltig und umweltfreundlich ?

Nachdem ich in letzter Zeit meinen Plastik Konsum enorm reduziert habe, mir Plastik Alternativen anschaffe, und mindestens 80% an Verpackungen spare, indem ich am Wochenmarkt einkaufen gehe, wird es Zeit den nächsten Konsum zu analysieren. Meinen Papierkonsum.

Papier wird zwar aus einem nachhaltigen Rohstoff hergestellt, das bedeutet jedoch noch lange nicht, dass wir so viel Papier konsumieren können wie wir wollen. 

Hier folgen ein Paar Tipps, um die Papierflut zu stoppen und den Papierkonsum zu reduzieren.

Gerade auf der Uni oder im Büro werden unnötige Ausdrucke gemacht. Oft einfach aus Bequemlichkeit, und oft einfach, weil man keine anderen Alternativen hat oder kennt.

Deutschland verbraucht so viel Papier wie die Kontinente Afrika und Südamerika zusammen.

Weiters ist der Pro-Kopf Verbrauch von Papier in Deutschland (253kg Papier / pro Kopf) einer der größten Verbräuche weltweit. Kaum ein Land verbraucht mehr Papier als Deutschland.

Das Absurde an der ganzen Geschichte ist, dass die Digitalisierung, und die modernen Technologien so schnell und stark anwachsen, aber gleichzeitig auch der Papierkonsum und Verbrauch immer größer wird.

Warum verbrauchen wir immer mehr Papier, wenn doch immer mehr auf Computern, Laptops, Smartphones und Co. gehandhabt wird ?

Warum ist Papier nicht 100% nachhaltig und umweltfreundlich ?

Bevor ich mich mit dem Thema von Papier und Papierkonsum genauer auseinandergesetzt habe, war mir nicht klar, warum Papier nicht 100% nachhaltig ist.
Und was ist eigentlich genau das Problem an einem zu hohen Papierkonsum?

Papier wird aus Holz gewonnen, einem nachwachsen Rohstoff, den wir immer wieder anpflanzen können, um an weitere Ressourcen zu gelangen. Das ist definitiv umweltfreundlich.

Nicht umweltfreundlich ist jedoch die Herstellung und Verarbeitung des Holzes zu Papier.

Heutzutage wird viel weißes Papier – sogenanntes Frischfaserpapier – benutzt. Problematisch dabei ist, dass bei dessen Herstellung sehr viel Energie benötigt wird. Die Zellulose muss aus dem Holz gelöst, und die Fasern gebleicht werden. Die Papierproduktion ist daher sehr wasser- und energieintensiv. Weiters kommt dazu, dass das anfallende Abwasser aufwendig gereinigt werden muss. Die entstehenden Reststoffe und Wärme werden oft an unsere Flüsse abgegeben.

Immer wieder hören wir von großen (Ur-)Waldflächen, die für eine Papier- und Zellstoffproduktion gerodet werden.

Das heißt, unter dem Strich tragen wir durch einen sparsamen Verbrauchen, zu einem erhalt vieler Urwälder und Naturbelassenen Flächen bei.

Altpapier zu verarbeiten ist wesentlich umweltschonender, weil dadurch Holz, Energie und Wasser gespart sowie Abfall und Emissionen verringert werden.

Was ist Zellulose?

Und was ist Zellstoff?

Zellulose (oder Cellulose) ist der häufigste Bestandteil in pflanzlichen Zellwänden. In der Papierindustrie wird Zellulose zu Zellstoff verarbeitet, was neben Holzschliff ein wichtiger Bestandteil von Taschentüchern, Klopapier, Toilettenpapier u.ä. ist.

Sprich kurz gesagt, landet der Zellstoff dann in Produkten, wie Taschentüchern und Klopapier, den wir durchschnittlich nur einmal verwenden, und der dann die Toilette hinuntergespült wird.

Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 93 Rollen Klopapier pro Jahr, macht das 600.000 – 700.000 Tonnen Zellstoff, der einmal verwendet, und direkt das Klo runtergespült wird.

via Unsplash

Papierverbrauch auf der Uni

Vor ein paar Wochen hat mein Musterstudium Environmental Biotechnology auf der BOKU angefangen, und da ich zu jenen gehöre, die Lernmaterial ausgedruckt vor sich liegen haben müssen, um tatsächlich den Stoff verstehen zu können, musste ich nach einer Alternative suchen.

Fast jedes Skript, jeder Foliensatz, alle Unterlagen, oder Hausaufgaben sind auf Papier ausgedruckt. Meist auf Frischfaserpapieren. Und das möchte ich für mich ändern. 

Daher sind hier ein paar Ideen, wie ich mein Papierkonsum vor allem auf der Uni reduzieren möchte.

Nachhaltige Papier Alternativen

  • Recycling Papier

Recycling Papier wird meistens aus Altpapier hergestellt. Dabei wird beim Herstellungsprozess von Recyclingpapier erheblich weniger Wasser und weniger Energie benötigt als für die Herstellung von Frischfaserpapieren. 
Weiters kommt dazu das die Transportwege in der Regel kürzer sind, da das Altpapier meist aus Österreich stammt. Frischfaserpapier hingegen nach Deutschland und Österreich importiert wird.

Die Produktion von 250 Blatt Recyclingpapier spart im Vergleich zu Frischfaserpapier beispielsweise so viel Strom ein, dass man damit eine 11-Watt- Energiesparlampe mehr als 50 Stunden lang brennen lassen könnte.

Quelle: Papiernetz.de

Daher dachte ich mir, okay anstatt meine Hunderte von Folien auf Frischfaserpapier (normales, weißes Druckerpapier) auszudrucken, lege ich mir Druckerpapier aus 100% Recyclingpapier an, und verwende dieses.

Seit dem verwende ich das Nautilus Classic Kopierpapier von mondi, dass zu 100% aus recyceltem Papier besteht. Meins kaufe ich übrigens immer im LIBRO in Wien.

  • Papier aus zertifizierter Forstwirtschaft

Mittlerweile ist die Qualität von Recyclingpapier  ziemlich gut. Das übliche Image des Papiers, nämlich das es rau, grau, kratzig, und hässlich ist, ist schon lange Einbildung von gestern. 

Wer sich jedoch mit Recycling Papier aus mir nicht erklärlichen Gründen anfreunden kann, der sollte zumindest zu Papier aus zertifizierter Forstwirtschaft greifen.

FSC Zertifizierung

Das Siegel des Forest Stewardship Council (FSC) steht für ökologische Waldnutzung. Es gibt jedoch mehr als nur ein FSC Siegel, daher muss mann bei jeden Zertifizierungen besonders Acht geben. Waldschutz wird nur bei den Zertifikaten “FSC-100%” und “FSC-Recycelt” gewährleistet.

Der Blaue Engel

Der Blaue Engel ist das Papier- Umweltschutzzeichen schlecht hin. Jedes Papier, das mit jenem “Blauen Engel” gekennzeichnet ist, muss Papierfasern enthalten, dass aus 100% Altpapier hergestellt wurde. Weiters darf bei der Produktion jener Papiere kein Chlorbleichmittel, keine optischen Aufheller, und keine schädlichen chemischen Verbindungen zur Färbung verwendet werden.

Ich denke, Kopierpapier und Druckerpapier auf Recyclingpapier zu wechseln, und sowohl auf das FSC Siegel, als auch auf das “der Blaue Engel” Zertifikat zu achten, ist ein großer Schritt in nachhaltigen Papierkonsum. Und daher sind es genau jene beiden Schritte, die ich für mich in meinem Büro Alltag und für die Uni anwende.

Weitere Beiträge mit derselben Thematik:

12 Tipps für weniger Plastik

22 Schritte wie du nachhaltiger leben kannst

Mikroplastik entdecken und vermeiden


Teile den Beitrag hier !

You may also like

3 Comments

  • Andrea

    Toller Post! Ich kaufe Toilettenpapier Recycling, kaufe keine Papiertaschentücher mehr weil ich welche aus Stoff benutze. Demnächst ziehen noch wiederverwendbare Wattepads bei mir ein. Und sowas wie QTips etc benutze ich schon lange nicht mehr. Wenn ich einen Einkaufszettel schreibe benutze ich Papier aus Blöcken die ich noch zuhause hatte beidseitig 🙂

    1. Dezember 2018 at 7:00 pm
  • Die Chrissy

    Ein sehr toller Post! Wir sind mittlerweile im Büro ziemlich weit Papierlos und ich überlege mir genau, was ich ausdrucken muss. Mittlerweile drücke ich kaum noch und habe mich an das digitale Arbeiten mit Dokumenten gewöhnt. Ich werde einmal anregen, dass wir dennoch auf recyceltes Papier und Schreibblöcke umsteigen 🙂

    12. November 2018 at 2:53 pm
  • mama

    nun bin ich auch überzeugt mit dem recycling papier
    ich werde mal im netzt schauen, wo wir eine kiste her bekommen.
    lg mama

    12. November 2018 at 9:31 am
  • Hinterlasse ein Kommentar

    Mit dem Ankreuzen der Box und dem Absenden des Kommentars erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihre Daten zur Bearbeitung Ihres Anliegens verwendet werden. Weitere Informationen und Widerrufshinweise finden Sie in der Datenschutzerklärung.